Fluchtrucksack

Der „Fluchtrucksack“ Absicherung oder Abzocke?

Wer glaubt in Falle einer Krise, Blackout oder Krieg einfach mittels eines „Fluchtrucksacks“ ohne Jahrelange Erfahrung als Überlebensabenteurer mehrere Wochen oder gar Monate planlos durch den Wald laufen zu können und damit zu überleben hat von der Materie keine Ahnung!
Er überlebt nicht den 3 Tag wenn das Trinkwasser ausgeht!
Von Strassensperren, Wildtieren, Minusgraden und Überfällen rede ich da noch gar nicht!

Ein bekannter Buchverlag bietet einen bereits fertig gepackten Fluchtrucksack um 1500 Teuronen an.
In meinen Augen eine reine Abzocke und Geschäft mit der Angst!
Wer vom Überleben in der Wildnis keine Ahnung und praktische Erfahrung hat dem hilft ein solcher Rucksack auch nicht weiter.
Wer Erfahrung hat stellt sich einen solchen wesentlich günstiger mit jenen Teilen zusammen welche er persönlich braucht und seinen Zielen und Erfahrungen entspricht.

Was ist Sinnvoll und was nicht?

Sinnvoll ist ein „Fluchtrucksack“ um von A nach B zu kommen!
Also im Falle einer Krise wie Blackout, Krieg, Unruhen, Verseuchungen die Stadt zu verlassen und an ein bereits existierendes sicheres Ziel zu gelangen.
Das kann ein abgelegenes Haus am Land sein, ein Bauernhof, oder Treffpunkt mit verlässlichen freunden welche ein solches gemeinsames Ziel haben.

Für die Zusammenstellung des Fluchtrucksacks kann man unterschieden zwischen Zielen die als Tagesmarsch erreichbar sind, also bis etwa 50 km,
oder ob ein Marsch von mehreren Tagen erforderlich ist!
Danach richtet sich auch der notwendige Inhalt des Fluchtrucksacks.

Wichtig ist es den Fluchtrucksack bereits fertig zusammengestellt griffbereit zu haben!
Besser zu viel einpacken und nicht gebrauchtes auf der Flucht zurücklassen als etwas wichtiges vergessen!
Winterbekleidung sollte bereits eingepackt werden, findet die Flucht im Sommer statt kann diese immer noch um Gewicht zu sparen entfernt werden.

Wer nicht vorbereitet ist wird dann mit den Streichholz versuchen die Taschenlampe zu finden mit der dann jene Dinge gesucht werden welche in den Rucksack sollen!
Mit verbrannten Finger und fast leerer Taschenlampenbatterie wird dann von dem was gesucht wird die Hälfte erst gar nicht gefunden und noch einiges vergessen.

Wer es sich nicht leisten kann wichtige Dinge doppelt zu besorgen sollte zumindest eine Liste im Rucksack haben welche Dinge noch zugepackt werden sollen.
Eine Betriebsbereite Taschenlampe die ihren fixen Platz hat ist dafür unbedingt erforderlich!

Ausrüstung für Tagesmarsch bis etwa 50 Km:

Getränke, mind. 2 mal 0,5 Liter
Notfallnahrung, falls nicht vorhanden Schokolade, Traubenzucker, Müsliriegel,
Verbandszeug
Medikamente
Hygieneartikel
Landkarte der Marschrute
Kompass
Dokumente, Ausweise
Handy
Datensicherung
Fotos
Radio
Funkgeräte
Taschenlampe
Powerbank
Ladekabel
Werkzeugmesser
Arbeitshandschuhe
Regenhut
Regenjacke
Weste,
Selbstverteidigung

Diese Mindestausrüstung für eine Tagesmarsch lässt sich bereits kostengünstig mit im Haushalt vorhandenen Mitteln zusammenstellen!

Für einen Marsch der 50 km überschreitet
und auch eine Übernächtigung erfordert kommen noch weitere Ausrüstungsgegenstände hinzu:

Trinken & Notfallnahrung für den geplanten Marsch
Wasserfilter falls der Marsch 2 Tage überschreitet
Zelt, oder Plane für Notzelt
Liegematte
Schlafsack
Kabelbinder
Nähzeug
Feuerzeug
Gaskocher
Reserve Bekleidung

Ideen & Erklärungen:

Medikamente: Nicht nur den Bedarf für den Marsch, sondern einen Vorrat für mindestens einige Wochen da im Falle einer Krise auch am Fluchtort (falls dort keine bevorratet werden) mit Großer Wahrscheinlichkeit keine Medikamente zu bekommen sind.

Geld, möglichst in kleinen scheinen.
Gold und Silbermünzen falls vorhanden, gut versteckt natürlich.

Batterie oder Kurbeltaschenlampe?
Die Batterietaschenlampe ist sinnvoll für Situationen wo man schnell Licht braucht.
Zb abklären einer Unfallverletzung wo man nicht erst eine Kurbeltaschenlampe aufladen kann.
Die Kurbeltaschenlampe ist wiederum Sinnvoll für längerfristigen Lichtbedarf um den begrenzten Batterievorrat nicht zu verbrauchen.
Deswegen, falls es Platz und Gewicht zulässt am besten beides einpacken!

Dokumente welche einen Vorteile bringen wie Ausbildungen, Zertifikate, Versicherungsurkunden
Medizinische Befunde, Patientenverfügung, Testament, sollten zumindest in (beglaubigter) Kopie mitgenommen werden.

Bilder, Daten, Dokumente auf einen USB Stick oder SSD sichern!
Da man nicht weiß ob nach einer Krise die Wohnung und damit Daten zerstört wurden ist es sinnvoll diese als Sicherungskopie ebenfalls in den Fluchtrucksack zu packen!
Um die Daten vor EMP zu schützen kann man sie in Kunststofffolie und darüber in Alufolie wickeln. Am sichersten ist es Daten auf CD oder DVD zu brennen da diese nur Manuel zerstört werden können! Verlasst euch nicht auf Clouds, bei einen Großflächigen Blackout oder Krise ist damit zu rechnen das auch Clouds abgeschaltet werden und dort Daten verschwinden.

Handy, evt Ersatzgerät
Wird das Netz wieder in Betrieb genommen ist ein rascher Austausch mit der Familie und Freunde möglich.
Bei Blackout zwar unwahrscheinlich, bei anderen Krisen aber möglich.
Wichtige Beobachtungen können fotografiert und gefilmt werden.
Erinnerungen können als Sprachmeldung aufgezeichnet werden.
Weggabelungen oder Orte können fotografiert uns somit wiedergefunden werden.

CB und PMR Funkgeräte.
CB ist sehr bei LKW Fahrern verbreitet, evt erfährt man von ihnen neues wenn sie noch in ihren LKW im Stau stehen um die Situationen abzuwarten.
Auch viele Überlebensabenteurer verwenden CB Funk und können mit Hinweisen helfen.
PMR ist eher für den Nahbereich und Sinnvoll wenn man als Gruppe unterwegs ist.
Im Krisenfall ist zu befürchten das die CB und PMR Funkkanäle schnell überlastet sind, deswegen wäre es überlegenswert auf das nur in Deutschland freigegeben Freenet Netz bei 149 MHz zu verwenden.
Mit einem Amateurfunkgerät kann man gut Informationen Weltweit erhalten.
Da nur wenige ein solches haben ist die Kommunikation eingeschränkt.
Auch ein guter Funkscanner der KW abdeckt kann sehr Hilfreich sein um Inmormationen zu bekommen!

Fahrrad Rücklicht auf dem Rucksack geklemmt kann genutzt werden um bei Marsch in der Gruppe leicht von nachfolgenden zb bei Nebel gesehen zu werden. Natürlich nur wenn Tarnung nicht notwendig ist.

Selbstverteidigung:
Da in Krisen auch mit Angriffen zu rechnen ist sollte jeder die ihm zu Verfügung stehenden mitteln zu Selbstverteidigung bei sich führen.
Wichtig ist damit auch umgehen zu können da man sich sonst meist selbst mehr schadet!
Leise Waffen sind durchaus von Vorteil als laute da man sonst unnötig Aufmerksamkeit erregt.